Landung der Meteoritinnen

Nach einem voll ausgebuchten Flug und vier Stunden Fahrt im hässlichsten Auto der Welt, das die nächsten zehn Tage unser Auto sein wird, landen Ruth und ich in Kalambaka unterhalb der Meteora-Klöster. Unsere Wohnung hat Terrasse und Panoramablick auf die beiden Klöster, zu denen wir am übernächsten Tag hochsteigen wollen.

Für heute holen wir uns Bier zum Sonnenuntergang, kruschteln ein bisschen in der Wohnung herum und bestellen in unserem neuen Lieblings-Tsipouradiko die Mezedes-Karte rauf und runter. Dann kugeln wir hochzufrieden den Berg runter nach Hause und fallen ins Bett.

Ein Tsipouradiko ist übrigens ein Lokal, das auf Tsipouro, einen Ouzo-ähnlichen Anis-Trester, und eben auf Mezedes, spezialisiert ist. Wir probieren zum ersten Mal Fava, die hier umwerfend gut ist, und selbstverständlich wird auch der örtliche Tsipouro, trotz freundlicher Warnung der Servicekraft, tapfer verkostet. Und ja, it's strong ;-)

Kalambaka ...

... gehört jetzt sicher nicht zu den allerschönsten Orten der Welt, aber passt schon. Es lebt für und von seiner einzigartigen Lage unter den imposanten Felswänden, die direkt hinter dem Ort senkrecht aufragen und auf ihren Köpfen die weltberühmten Klöster tragen. Eine magische Kulisse, vor allem bei nachtblauem Himmel!

Auf jeden Fall ist der Ort größer und lebendiger als vermutet. Es gibt eine hohe Dichte an Supermärkten, Ferienwohnungen und Gyros-Lokalen. Richtung Felswand liegt der älteste, beschauliche Teil der Stadt, unter anderem mit einer byzantinischen Kirche, deren Glockenturm uns schon von der Terrasse aus aufgefallen ist. Kurz hinter der Kirche geht der Wandersteig zum Agia Trias-Kloster los: einfach immer nach oben laufen, dann kann man ihn kaum verfehlen.

Von der Straße zum Nachbarort Kastraki zweigt ein wunderschöner Fußweg ab, der zu einigen der Eremitenhöhlen und -klöstern führt. Man könnte aber natürlich auch einfach nach Kastraki hinüberlaufen, das sich angeblich noch nicht ganz so dem Tourismus verschrieben hat. Schwer zu glauben, weil es ähnlich spektakulär liegt wie Kalambaka, aber für nähere Erkundungen fehlt uns am Ende die Zeit. Was sich aber auf jeden Fall lohnt, ist die Fahrt zu den Klöstern mal rechts rum ab Kalambaka und mal links rum ab Kastraki. Denn: jeder Felsen ist anders, und anders wunderschön!

Mal umgekehrt: Kalambaka von oben