»Natural« oder Natürlich schön

Zu unserer Homebase auf Lastovo haben wir Zaklopatica im Inselnorden erkoren. Zaklopatica ist im Prinzip nicht mal ein Dorf, sondern eher eine Ansammlung von rund 25 Häusern, die um die sehr schöne Bucht gleichen Namens herumstehen. Auch die hübsche Mini-Insel, die die Bucht vor dem Streifen Meer zwischen Korčula und Lastovo abschirmt, heißt übrigens Zaklopatica. Mit kreativer Namensfindung gibt man sich hier nicht ab.

Auf dem Weg vom Fährort Ubli kann man an einem Vista Point haltmachen, von dem aus man einen fantastischen Blick über die Zaklopatica- und die benachbarte Badebucht Korita hat. Danach geht es eine recht wilde Strecke eng, steil und kurvenreich den Berg runter. Armes altes Auto, weil wir müssen ja auch wieder hoch!

Unsere Vermieterin hat einen grünen Daumen. Von ihr stammt das »Natural«, mit dem sie ihre Heimat beschreibt – oder den Garten hinter ihrem Haus, in dem Limonen und Oleander wachsen und in dem es an allen Ecken blüht und duftet. Überhaupt ist der kleine Ort sehr idyllisch und ruhig. Das Meer schwappst und gluckst so vor sich hin, irgendwer macht immer an irgendeinem Boot rum oder geht eine Runde schwimmen und es ist nicht ganz klar, ob die drei Konobae am Ort Anfang September überhaupt noch geöffnet haben.

Immerhin: Sonnenuntergang gibt es noch Anfang September, allerdings gefühlt mitten am Nachmittag und ohne Sonne, weil die hinter dem Hügel links von uns im Meer versinkt. Das macht aber nicht viel, der Spazierweg, der vor dem vorletzten Haus nach oben über den Hügel und dann auf der Rückseite Richtung Korita führt, macht trotzdem Spaß. Schade, dass sie jeder Sitzbank einen Strauch vor die schöne Aussicht gepflanzt haben!

Was gibt es sonst zu berichten über Zaklopatica? Nicht viel, außer dass die Bucht ein SUP-Paradies ist und einen fotogenen roten Leuchtturm hat. Mit dem SUP-Board kommt man auch zur Badebucht Korita hinüber, die immerhin über eine Art Strand verfügt. Der ›Kies‹ an diesem Strand ist allerdings recht, na ja, grob, also praktisch Felsbrockenstrand. Aber das Wasser in der Bucht ist türkis und ganz klar und wunderbar, und mit den SUP-Boards hat man seinen eigenen Strand ja immer dabei :-).

Beim Paddeln hatten wir auch ein Erlebnis ganz besonderer Art. Zuerst haben wir es gehört: ein leichtes Prasseln oder Knistern, als würde es an einer bestimmten Stelle hinter uns plötzlich regnen. Gesehen haben wir da noch nichts, nur, dass etwas Großes gerade unter der Wasseroberfläche verschwunden war. Doch dann: nichts Großes, dafür unglaublich viele kleine silbern glitzernde Sardinen, die in einem gemeinsamen Tanz auf den Wellen gehüpft und gesprungen sind – eine springfreudige Sorte Sardinen, ganz eindeutig. Magic!