Gaumen streicheln, Seele schaukeln
Zuerst waren wir ein bisschen zögerlich, ob wir wirklich in Pisak essen sollten oder vielleicht nicht doch lieber nach Brela oder Omiš oder in eine sehr empfohlene Konoba im bergigen Hinterland fahren sollten. Doch dann entschieden wir uns, eine der beiden Konobae in Pisak aufzusuchen. So konnten wir das Auto stehen lassen und, mit Taschenlampe bewaffnet, nochmal den romantischen Fußpfad am Meer entlang spazieren. Und es ist ja schließlich recht und billig, sich dorthin zu orientieren, wo man nach zwei Bar-Besuchen am Hafen, beim Tomatenkaufen und im Vorbeipaddeln doch schon etwas heimisch geworden ist.
Es gibt zwei Konobae, deren eine in der Summe die besseren Bewertungen hat und uns auch besser frequentiert erschien. Wir entschieden uns – aus einem Bauchgefühl heraus (das kein Hunger war!) – für die andere, die Konoba Leut. Die hat zwar eine nicht ganz so schicke Lage, ist aber dafür direkt am Hafen und wartet sogar mit einer eigenen Website auf. Und: wir haben es nicht bereut!
Ganz im Gegenteil, wir wurden absolut positiv überrascht. Die Vorspeisen kamen superschnell und waren einfach lecker. Das frische und noch warme Brot dazu aus der daneben liegenden Pekara passte wunderbar. Und die beiden direkt neben dem Gastraum gegrillten Hauptspeisen gehören zum besten, was wir bisher in Dalmatien (auswärts) probieren durften. Die Dorade war zum Niederknien und auch die Calamari waren butterzart und perfekt zubereitet. Eine besondere Erwähnung verdienen die Beilagen, denn sowohl die ganz offensichtlich aus frischen Kartoffeln hausgemachten Pommes als auch das knackig gegrillte Gemüse waren einfach nur köstlich.
Man könnte sagen, das Anrichten hat noch Luft nach oben. Man könnte aber auch loben, dass das Essen so unprätentiös daherkommt. Auf jeden Fall verzichtet man hier auf jeden Schnickschnack. Man kriegt, was man bestellt, aber das in top Qualität!
Die Einrichtung ist urig mit modernem Touch (Tischlampen, hat man jetzt!) und irgendwie gemütlich. Ein Highlight ist der Blick auf den Grillmeister, der im gemauerten Grillhaus direkt im Gastraum seines Amtes waltet.
Und auch die Lage war toll, man sitzt praktisch über dem Wasser und sieht den Booten im Hafen beim Schaukeln zu. Da schaukelt die Seele gleich ein bisschen mit ...
... bevor sie mit dem Rest von uns ganz langsam und ein bisschen wehmütig über den Fußweg nach Hause schaukelt.