Αντίο | Tschüss, Mílos
Unsere Reise führt auf dem Seeweg von Mílos über Páros und Santoríni nach Kréta. Auf Páros haben wir wieder um die drei Stunden Zwischenaufenthalt. Natürlich können wir damit nicht die Insel kennenlernen, die immerhin die drittgrößte der Kykladen ist. Aber um gemütlich durch den Hafenort Parikia zu schlendern, reicht es auf jeden Fall.
In Mílos holt uns eine ziemlich große Fähre ab, die aber immerhin ein Außendeck mit Blick auf den Hubschrauberlandeplatz an Bord hat. Die steife Brise auf offener See bläst uns fast davon, trotzdem stehen wir fast nur draußen und genießen Luft, Sonne und den Blick aufs blaublaue Meer, in das man mit lockerer Hand ein paar Inselchen gestreut hat. Ein bisschen hängen wir Mílos noch hinterher, oder umgekehrt ...
Γειά σου | Hallo, Páros
Wir geben unser Gepäck ab, nehmen einen Kaffee und machen dann los direkt zur wichtigsten Sehenswürdigkeit der Stadt: Die Panagía Ekatontapilianí, deren Ursprünge bis ins frühe 4. Jahrhundert reichen und die damit eine der ältesten Kirchen Griechenlands ist.
Woher ihr Name kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Eine Bedeutung könnte »100 Türen« sein. Bisher wurden allerdings nur 99 Türen gefunden. Natürlich haben auch wir die Augen nach Tür Nummer 100 offengehalten, allerdings vergeblich. Dafür haben wir die Glocken im Geäst der Zypresse im Innenhof recht schnell entdeckt!
Aber dann, volle Kraft voraus nach Páros! Damit sind wir nicht alleine, denn an Páros kommen Inselhüpfende kaum vorbei. Die Insel ist einer der wichtigsten Fährverkehrs-Knotenpunkte in der Ägäis und Großumschlagplatz für Pauschalreisende, von denen nicht wenige auch gleich auf der Insel bleiben.
Bei der Einfahrt in die halbherzförmige Bucht bietet Parilia einen wirklich hübschen Anblick. Der Hafen wirkt am frühen Vormittag aber eher unscheinbar. Die Altstadt mit ihren weißen Häusern schwingt sich sanft den Hügel hinauf und kuschelt sich verträumt in die Rundungen der Küstenlinie.
Páros lebt, natürlich, vom Tourismus. Die Insel ist aber auch fruchtbar und recht wasserreich, so dass es reichlich Obst und Gemüse sowie Wein direkt von der Insel gibt. Vom nördlichen Náoussa, zweitgrößtem Inselort, läuft eine der größten Fischerflotten der Kykladen mit ihren bunten Kaíkis aus und versorgt die Insulaner/-innen und Gäste mit frischem Fisch. Für früheren Reichtum sorgte der schneeweiße Marmor, der in tiefen Stollen abgebaut wurde und schon in der Antike berühmt war.
Heute lohnt der aufwändige Abbau unter Tage nicht mehr und wurde eingestellt.
Die Attraktion für uns ist eindeutig die wunderschöne Altstadt mit ihren pittoresk gepflasterten Gassen und engen Treppen, kleinen Läden und geschmackvollen Kafénion und Tavernen. An allen Ecken blüht es in leuchtenden Farben, und die Sonne am blauen Himmel strahlt mit den weiß gekalkten Häuschen um die Wette.
Ich könnte hier ewig herumstreifen und um die Ecken schauen – dass es hier so schön sein könnte, hatte ich gar nicht auf dem Schirm und bin daher völlig geflasht! Doch die Zeit fliegt, und schon schwenken wir nach dem Bad in der Altstadt wieder Richtung Hafen. Wir nehmen die Uferpromenade mit tollem Blick auf die geschwungene Bucht, vorbei an der kleinen Kirche Ágios Konstantínos, die aussieht wie mit Zuckerguss überzogen. Tipp: der kleine Kirchplatz ist ein extra romantischer Sunset-Hotspot ...
Am Hafen hat der Rummel inzwischen deutlich an Fahrt aufgenommen, nur die entzückendende Touri-Info in der Windmühle am Fähranleger lässt sich von den Menschenmassen nicht weiter beeindrucken. Wir schmeißen uns ins Getümmel und klettern dann auf unsere Fähre, die zum Glück nicht allzu lange auf sich warten lässt. Langsam fühlen wir uns schon wie Profis und alte Hasen, was das Fährefahren angeht. Und das ist als Fußpassagierin so absolut unstressig und schön und gar nicht mit der Hektik zu vergleichen, wenn man das Auto auf der Fähre dabei hat, dass ich ganz und gar begeistert bin. Und schon heißt es wieder: Tschüss, Páros!
Über Santoríni ...
Die nächste Fähre bringt uns zurück nach Santoríni, wo wir die ersten Tage dieser Reise verbracht haben. Für uns ist das ein Glücksfall. Es gibt wohl wenig, was die Einfahrt in die Caldera per Boot toppen kann. Und endlich haben wir blauen Himmel und allerblauestes Meer und, von unten, allerallerbesten Caldera-Blick!
Diesmal bleiben wir an Deck, es gibt nur einen kurzen Zwischenstopp. Passagiere werden auf den Pier gespuckt, neue kommen an Bord. Es ist immer noch erst Mai und eigentlich wenig los. Trotzdem bekommen wir eine leise Ahnung, was hier in der Hochsaison los sein muss. Und sind plötzlich gar nicht mehr soooo traurig, dass wir die Kykladen hinter uns lassen. Denn jetzt geht's nach Kréta!