Unberührt, ländlich, grün

Auf der Insel Korčula leben rund 17.000 Einwohner auf 276 Quadratkilometern, davon rund 5.000 im Hauptstädtchen Korčula, das ein mittelalterliches Juwel und wunderschön, allerdings auch sehr touristisch ist. Rundherum gibt es einige Inseln mit traumhaften Badebuchten und -stellen, die man per Hop on Hop off-Wassertaxi ansteuern kann.

Die Südküste der Insel ist weniger bevölkert und schwerer zugänglich. Viele Badebuchten sind nur über Makadams oder auf dem Wasserweg zu erreichen. Im Westen kann man Vela Luka besuchen, die zweitgrößte Stadt der Insel und Fährhafen unter anderem nach Split.

Die Südküste

Um von der Nord- an die Südküste zu gelangen, sucht man sich einen Ort aus, zu dem man von der Hauptstraße 118 aus nach unten abzweigt. Wir hatten uns den Abzweig nach Pupnatska Luka ausgesucht, die zu den schönsten Buchten Korčulas zählen soll. Wir wollten die etwas größere Küstenstraße obenrum nehmen, die ab dem Vista Point aber leider gesperrt war. Die Ministraße mit Warnschild (20 km/h, Obacht bei Gegenverkehr) hinunter zur Bucht haben wir lieber ausgelassen – was vermutlich doof war – und sind erst über Cara und Smokvica zur Küste hinunter nach Brna gefahren. Unterwegs kommt man an vielen Weinbergen und Olivenhainen vorbei, die auf alleridyllischste Art in die sanften grünen Hügelwellen eingebettet sind. Wein und Olivenöl kaufen nicht vergessen, es gibt hier zahlreiche Vinotheken und Verkostungen direkt beim Erzeuger!

Brna ist ein kleiner, in der Nachsaison seeehr ruhiger Ort mit auffällig schönem Wasser und einer hübsch gelegenen Bushaltestelle. Wir fürchten, viel mehr gibt es hier nicht zu berichten.

Otočić Otočac

Weiter ging es direkt an der Küstenlinie entlang auf schöner Straße nach Prižba. Das wiederum ist ein Ort, der aus mehr oder weniger einer Häuserzeile über vier Kilometer entlang der Küstenstraße besteht. Ein reiner Ferienort mit zwei eigentlich entzückenden Halbinselchen, deren eine sie mit einem Hotel davor leider ziemlich veschandelt haben.

Die andere in Prižba-West hat auf der einen Seite einen recht schönen Strand ...

... und auf der anderen Seite einen eher trostlosen Hafen, in dessen Kneipe sich offenbar eine recht trinkfeste Klientel trifft.

Wir sind eine Straße weiter bei einem ehemaligen Torhüter von Dinamo Zagreb, heute emsiger Betreiber eines »not classic restaurant«, dem Paradiso, eingekehrt. Alles ist wirklich so »not classic« und »natural« wie angekündigt, wir schauen dem Torhüter beim Grillen unserer Riesenfische zu und lassen es uns schmecken!

Lumbarda

Lumbarda ist eines der Touri-, aber auch der Weinzentren ganz im Osten der Insel. Außerdem hat es – eine super Ausnahme in Kroatien! – gleich mehrere Sandstrände zu bieten. Um es vorneweg zu nehmen: Sandstrände findet man schönere auf der Welt. Kein Mensch sollte ihretwegen hierher fahren. Dann lieber noch wegen des Weins – auch in Lumbarda finden sich Sorten, die es nur hier gibt.

Wir hatten Glück und den Besuch an einem Tag abgestattet, der in alle Richtungen einen spektakulären Himmel bot. Dafür waren, weil kalt, die Strände leer. Eine ganz eigene, wilde und schöne Stimmung!