Dinner for Two (almost) …
Früher stand er für Dinamo Zagreb im Kasten und noch gestern hat sein Verein gegen die Bayern haushoch verloren (»Katastrophe!«), doch heute »lädt« er uns zwei Bayern in seinen Vorgarten ein, und hier ist er ein Meister seines wunderschön gemauerten Grills und der Völkerverständigung.
Aber der Reihe nach: Da wir inzwischen zwar einiges von Korčula City aber noch fast noch nichts von der Insel gesehen hatten, sind wir heute an der Südküste entlanggefahren, oft mit grandiosem Blick auf das zuletzt von uns besuchte Eiland Lastovo …

Irgendwann sind wir in einem recht unprätentiösem ehemaligem Fischerdorf namens Prizba hängen geblieben und es kam die Idee auf, ob wir als Kontrast zum Fine Dining in Korčula City mal hier »auf dem Land« essen gehen sollten.
G-Maps wusste etwas von einem »unkonventionellen« Restaurant, das um 18 Uhr öffnen sollte und wir wollten uns das erst einmal ansehen. An der angezeigten Location wies aber nichts auf irgendeine öffentliche Lokalität hin. Allerdings rief uns von einem etwas zurückgelegenen Haus eben jener kochende Ex-Torwart herbei und führte uns sogleich wortreich in den Teil seines natural bewirtschafteten »Paradieses«, den der Ruheständler zu einer gemütlichen Freiluft-Konoba mit großem Steingrill ausgebaut hat.
Natürlich konnten wir weder der Versuchung noch unserem Gastgeber widerstehen und vereinbarten, etwas später wieder vorbeizukommen. Als wir dann wiederkamen, war genau einer der beiden Tische unterm Feigenbaum für uns zwei gedeckt und wir bekamen sowohl die ungeteilte Aufmerksamkeit als auch die übersichtliche, auf einer DinA4-Seite zusammengefasste Speisekarte. Später kam dann noch ein weiterer Tisch mit ebenfalls deutschen Gästen hinzu, die schon etwas genervt von den vielen zu dieser Jahreszeit in diesem Landstrich bereits geschlossenen Restaurants waren.
Als Entrée teilten wir uns einen Oktopussalat, der in Dalmatien dankenswerterweise nicht mit Kartoffeln gestreckt wird, sondern lecker und frisch mit Tomaten, Zwiebeln und Kapern daherkommt.
Der Hauptgang sollte diesmal der »1st class fish« werden, für den hier — wie so oft — ein Kilo-Preis aufgerufen wird. Dafür kann man aber auch live bei der Zubereitung dabeisein.
Die Fische waren tatsächlich sehr lecker und auch besorgniserregend groß, aber auf wundersame Weise fügte sich, dass wir am Ende genau das nötige Bargeld dabeihatten. Oder vielleicht gibt es vor Ort eine Waage, die sich manchmal zugunsten interessierter Gäste kalibriert? Natürlich gab es auch einen Schnaps vorneweg und als der bestellte Inselweißwein zur Neige ging, gab's Nachschlag aufs Haus. Schade, dass die Kommunikation aufgrund der Sprachbarriere etwas holprig war, aber ich glaube, wir haben uns gegenseitig auch so gut verstanden.