Und Freiheit für die Zehen!
Ich kann einfach nicht genug davon bekommen, also vom Meer und von der Freiheit. Deswegen haben wir heute eine halbtägige Bootstour gebucht: Zur Uvala Stiniva (DAS Must-Do hier!), zur Blauen bzw. eher Türkisen Lagune auf Veli Budikovac und zur Grünen Grotte, der Zelena Ispilija auf der Otok Ravnik. Käptn war der Cousin der Tochter unserer Vermieterin namens Milan. Die Kommunikation vorab war etwas einseitig, aber schließlich hatten wir seine Zusage und die Abfahrtszeit. Milan hat zwei Boote, ein (so seine Website) romantisches kleines Plastikboot und ein Speedboot aus Metall. Dafür hatte er heute alle Helferlinge an Goulash verloren!
Wir haben das blaue Speedboot gekriegt, und das macht wirklich richtig Spaß :-). Mit entsprechend Tempo sind wir an der Westküste bis zum Leuchtturm gespeeded, dann weiter entlang der Südküste.
Die ist steil und zerklüftet und mit unzähligen Höhlen durchsetzt – was sich die Miltärskis schon immer zunutze machten und hier viele Beispiele menschlicher Idiotie zuückließen.
Hier gabs den ersten Schwimmstopp – zum Ministrand Mala Pritišćina aus total weißem Gestein und mit vielen wunderschönen runden weißen Kieseln. Milos/Kykladen lässt jedenfalls grüßen! Das Wasser war hellsttürkis und völlig klar und mit signifikanten Verzauberungsqualitäten, weshalb ich auch ganz verzaubert war. Übrigens: keine wunderschönen weißen Kiesel mitnehmen, Milan sieht alles. Immerhin durfte ich sie dem Meer zurückgeben und musste sie nicht schwimmend zum Strand zurückbringen. Aber er hat ja völlig Recht, da habe ich nicht nachgedacht …
Nächster Halt war dann schon die Stiniva Bucht. Um die machen sie hier einen riesigen Hype. Und ja, sie ist schön (aber ich mochte die vorher lieber). Milan erzählt, sie soll einmal eine Höhle gewesen sein, bei der dann die Decke eingestürzt ist. Gut vorstellbar, weil sich Schwimmende, SUPelnde und Paddelnde zwischen zwei recht hohen Felswänden zum Strand durchschwimmen/-suppeln/-paddeln müssen. Zur Hochsaison ist das hier wahrscheinlich unerträglich voll, heute war es total okay.
Weiter ging's zur Blue Lagoon auf der Insel Budihovac, die aber eher helltürkis und überhaupt ganz wunderbar war. Schon wieder schwimmen, an beiden wunderschönen Stränden, und als späten Mittagssnack ein Glas kühlen Weißweins in der stylishen Strandbar …
Danach die grüne Grotte auf der Insel Ravnik war zwar eine Grotte, in die wir hineinschwimmen mussten (bitte zu beachten: schon wieder geschwommen!). Grün war sie aber ganz und gar nicht. Trotzdem eine beeindruckende Grotte mit zwei kleinen Löchern in der Decke. Dort fällt normalerweise ein Strahl Sonne herein, der die grünen Lichteffekte erzeugt. Bei uns war leider die Sonne schon auf dem Weg ins Bett, also: keine Lichteffekte! Dafür, hurra, mussten wir auch keinen Eintritt mehr zahlen. Fotos gibts hier keine, weil wir ja im Wasser waren …
Endlich, nach soviel Wasserkontakt und Herbstanfang (seit heute hat es unter 30°C!) schon etwas durchgefroren, ging es highspeed zurück.
Zum Abendessen gab es superleckere Hausmannskost mit fast ohne Fisch, und eine traumhaft schöne Blaue Stunde. Und ein bisschen Wehmut, weil ich schon anfange, die letzten zwei Tage hier zu zählen ...
Ach so, und Freiheit für die Zehen! Findet Didn und zieht lieber keine Badeschuhe an. Ich dagegen laufe lieber auch auf Steinen schmerzfrei, dafür werden die Zehen dann eingesperrt. Darf ja jede/r machen, wie er/sie will …
Übrigens wird es zunehmend schwerer, den maritimen Betrieb von Ort und Tagebuch zu trennen. Das ist schön, weil es zweierlei deutlich macht: der maritime Betrieb, also das mit dem Meer leben und interagieren, gehört hier zwingend zu praktisch allem Alltagshandeln dazu. Und selbst wir Landeier:innen sind bereits Teil des maritimen Betriebs, in allerlei Formen und Größen von der Badematratzin bis zum Autofähr.
@ Katl: Ganz viele Meerbilder, extra für Dich ...