Schluss mit Balkonien!

Heute wird geausflugt

Heute haben wir Fjaka mal kurz abgestellt und unseren Balkon und sogar die Stadt verlassen: Ausflug nach Vis!

Wir haben die südliche Straße genommen, die deutlich weniger steil ansteigt als die nördliche, und eine ganz und gar wunderbare Küstenstraße ist – genau, wie eine Küstenstraße sein soll! Mehr als diese zwei Straßen gibt es im Wesentlichen dann auch nicht. Heute haben wir im Prinzip die ganze Insel gesehen, von West nach Ost und Süd nach Nord. Die Orte, durch die wir so gekommen sind, sind übersichtlich und so, dass man da nicht tot überm Zaun hängen mag. Aber dann: Vis!

Vis ist größer als Komiža, und hat immerhin eine Tankstelle zu bieten. Die einzige der Insel.

Trotz Ausflug haben wir Pomalo nicht ganz vergessen: sind gemütlich hin und her geschlendert, haben uns ein bisschen treiben lassen, waren was essen, schwimmen und Wein direkt in der Vinoteca kaufen, die auf Kroatisch wahrscheinlich anders heißt. Wobei Vino auch hier Vino heißt. Auch in Vis wird Pomalo übrigens groß geschrieben. Und man hat hier seine eigenen Meister dafür!

Zurück sind wir dann auf der schnelleren, weil besser ausgebauten Nordroute (die „Route“ ist 10 km lang), bei der man im Inselinneren immer mit der Gefahr durch kreuzende Wildtiere rechnen muss.

Danach bekommt man einen fantastischen Blick und den dazugehörigen Vista Point runter in unsere Bucht geboten (haben wir ja bei der Anreise mit tiefrotem Sonnenuntergangshimmel gesehen). Wer genau hinsieht, erkennt die unglaublich serpentinige Serpentinenstraße. Sowas bin ich echt noch nicht oft gefahren!

Auf dem Weg nach unten kommt man noch an unserem toll gelegenen Kloster (Franziskaner? Benediktiner?) vorbei. Trotz Gegenwehr vom Beifahrersitz ließ ich mir die Fotos nicht nehmen. Das Kloster mit Kirche Sv. Nikola ist dem Schutzpatron der Reisenden, Seeleute und Fischer geweiht und steht somit goldrichtig. Komiža hat übrigens eine lange Fischereitradition. Hier wurden einmal an einem einzigen Tag 120.000 kg Fisch gefangen! Es gab früher sieben Fischfabriken, die aber inzwischen alle geschlossen sind. Schade, dass die Insel aus diesem historischen Erbe nicht mehr macht. Wie das geht, kann man in Douarnenez/Bretagne sehen.

Mag sein, dass Didn Recht hat und der Strommast dem Ganzen etwas die Stimmung nimmt. Aber so ist halt die Realität, erstens, und zweitens hab ich dann hinter dem Strommast nochmal gehalten und ein Foto ohne gemacht.

Dietmar: Und noch ein Foto aus der Nähe vom Morgen …

In Komiža geht ab morgen das Gulasch-Festival los (das leider nur ein bisschen anders heißt und übersetzt wirklich Gulasch meint). Seit heute fallen die Goulashskis – alle jung und hip – massenhaft in unseren schönen Ort ein. An jeder Ecke schrammelt jemand auf einer Gitarre rum und singt dazu (gern genommen: Knockin' on heaven's door), leider nicht nur Begabte. Auf dem Schiff gegenüber haben die Mädels ausdauernd alle Abba-Hits runtergesungen. Mamma Mia! Zum Goulash Festival werden wir zu gegebener Zeit berichten, das ist glaub ich eine coole wenn auch drogenintensive Unternehmung.

Sonst? Hab ich vorhin zum ersten Mal abends ein Jäckchen angezogen – das gefällt mir gar nicht! Und leider, Ihr Lieben, hat es einen Sonnenuntergang gegeben – schon wieder! –, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten kann!

Alle Jahre wieder: Julia redigiert Blog-Texte, Didn glotzt live die Vorstellung des neuesten iPhones …

© More Mare Amore