Bei Tageslicht betrachtet …

… sieht alles gleich
viel besser aus

Um ehrlich zu sein: Ich weiß gar nicht, ob die Schwiegermutter der Vermieterin überhaupt schon gestorben ist. Das Aufwachen in ihrem Bett jedenfalls hört sich an, als läge man im Meer, voll Wellenplätschern und Wassergluckern. Der erste Blick aus dem Wohnzimmer zeigt dann das:

Es könnte also schlimmer sein.

Wenn der Balkon nicht im 1. Stock wäre, könnten wir direkt von dort ins Wasser springen! Den Morgenschwimm haben wir leicht verspätet auch schon absolviert, vom Wasser aus sehen der Ort und besonders unsere kleine Bucht so aus, als wären wir irgendwie in eine Filmkulisse geraten. Also alles richtig gemacht, es ist wunderschön, und das Auto wird im 1. Gang schon irgendwie wieder hochkommen. Heute wird gechillt, morgen packen wir die Kajaks aus!

Nach dem Spaziergang durch Komižas malerische Altstadt gab es Knoblauch mit Gemüse, Sprizz und Sonnenuntergang. Danach haben wir uns intellektuell gebildet: gegenüber gab es einen Vortrag von Franco „Bifo“ Berardi, Italiener, Marxist, Schriftsteller, Philosoph, Aktivist und Gründer von ISSA, der Island School of Social Autonomy, die auf Vis entstehen soll. Interessanter Typ, sprach mir in vielen Punkten aus der Seele.

Davor und danach gab es Gedichte und Partisanen- und Arbeiterlieder auf Kroatisch. Ich bin sentimental geworden und hab Didn gezwungen, Bella Ciao mit mir zu singen, was wir aber nicht auf YouTube stellen werden. Wir hoffen, die Nachbarschaft ist ebenfalls partizanski.

Leonard Cohen's „The Partisan“ klingt auf kroatisch fast noch eindringlicher.

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