Präzise Pomalo Praxis
Heute muss ich die Tagebuchschreiberin vertreten. Sie hat sich heute ganz ihrem Pomalo-Studium gewidmet und kaum den Balkon verlassen. Der ist aber auch ein Highlight dieser Reise. Links gibt es ein Ensemble aus alten Fischerhäusern, vor dem meistens einige ältere Herren sitzen, die man als Pomalo-Meister bezeichnen muss. Sie können den Fjaka-State nahezu beliebig lange praktizieren. Nur einer fährt manchmal abends mit einer Nussschale ein paar Hundert Meter aufs Meer hinaus und macht etwas, das Angeln sein könnte. Wenn man ihn das nächste Mal sieht, sitzt er aber schon wieder mit den anderen vor dem Haus.

In der Mitte gibt es ein Stockwerk tiefer unseren Strand, an dem wir zum Beispiel die Tochter unserer Vermieterin dabei beobachten können, wie sie schnorchelndertweise einen veritablen Oktopus mit einer Art Dreizack erlegt. Und rechts gibt es ein sogenanntes Bojenfeld, an dem jeweils mal mehr, mal weniger Yachten ankern. Deren Reisende werden abends mit motorisierten Schlauchboten in die Stadt gebracht, um die Konobae zu bevölkern und uns auf die Nerven zu gehen. Hinter den Yachten geht die Sonne unter und um die Ecke liegt irgendwo ein Strand, der wohl in dem Abba-Musical Mamma Mia, here we go again eine Rolle spielt. Für uns reicht es heute, zu wissen, dass er da ist …
Jedenfalls haben wir den Balkon heute kaum verlassen. Ich habe irgendwas an diesem Blog hin- und wieder hergeschraubt und Julia hat ein Buch gefressen. Die Pizza am Abend hat sie dann aber auch noch vertilgt.
„Ich hab' ganz konsequent
den ganzen Tag verpennt.
Jetzt brauch ich sehr viel Ruhe
für Dinge, die
ich heut' nicht tue.“