Der gehörnte Hecht
Komiža ist ja angeblich der dienstälteste Fischereihafen im gesamten Mittelmeerraum. Ehrensache, dass man da als Omega-3-Connaisseur auch eigenhändig frischen Fisch zubereitet. Es gibt hier nur leider einen kleinen Pomalo-Konflikt: Man sollte morgens in die Gänge kommen, denn der einzige Fischladen schließt um 11 Uhr morgens und wenn man nicht rechtzeitig kommt, ist die Auswahl nicht mehr groß. In unserem Fall um etwa 10.40 Uhr gab es noch Knurrhahn (sieht irgendwie sehr wehrhaft aus), Makrele (gibts bei uns als Steckerlfisch und muss geschuppt werden) und den Gemeinen Hornhecht. Laut der Fischereifachverkäuferin unseres Vertrauens schmecke dieser gerade gegrillt besonders »sweet«. Gesagt, gekauft. Optisch machen die Genossen ja durchaus was her …
Der Haken an der Sache – Ihr ahnt es, liebe Lesende –, die Fische sind klein genug um viele an der Zahl zu sein, aber groß genug um einzeln ausgenommen werden zu müssen. Spannend, wenn sowohl Know-How als auch passendes Werkzeug fehlen. Irgendwann hat man den Bogen raus, aber schön ist anders. Schließlich landeten die präparierten Fische einfach nur gesalzen auf der Induktions-Grillplatten-Konstruktion und wurden anschließend in einer wunderbaren Tunke aus Olivenöl, Knoblauch, Salz und Zitrone mariniert.
Und, was soll man sagen, geschmacklich hat sich der Aufwand unbedingt gelohnt, es war schlichtweg köstlich! Nur die Entsorgung der Fischabfälle und die Reinigung der Küche von allen Spuren des schnell verderblichen Fischeiweißes sind neben dem Ausnehmen der Fische eine Herausforderung, der man sich als Landei nur ungern stellt.
Gewisse aufsässige Teile der Reisegemeinschaft hoffen ja darauf, dass mit den Ausnehm- und Schupperfahrungen diverser Fischgetiere in den Urlauben dieses Thema irgendwann abgearbeitet ist. Sollen doch die Konobae und Osterie dieser Welt Fisch zubereiten! Die wissen nämlich, wie das geht. Und die müssen nicht die entnommenen Fischgedärme heimlich nachts am Strand aussetzen, damit die Katzen und/oder Möwen auch was davon haben ... Bäähhh!
