Zweitparadies

... für den Notfall

Didn hat insofern Recht mit seinem Gemaule, als hier auf dem Festland das Pomalo irgendwie abhanden gekommen ist. Manche Autofahrer fahren wie die Irren, die Verkäufer:innen sind eher unfreundlich, dafür sprechen alle Deutsch (hurra!). Auch bei uns beiden ist das Stresslevel wieder gestiegen: Was passiert, wenn wir am Berg aus Versehen anhalten müssen (Anfahren am Berg für Fortgeschrittene) und wohin weichen wir aus, wenn uns jemand entgegenkommt? Ist die Straße wirklich so gedacht, dass man auch rechts abbiegen kann? Wie soll das gehen ohne Wenden in drei Zügen, was auf der Jadranska Magistrale, der berühmt-berüchtigten Küstenstraße, nicht unbedingt zu empfehlen ist (es geht unter Inanspruchnahme der Gegenfahrbahn). Wie sollen wir diese gefühlt 1000 Treppchenstufen hochkommen und später mit den Einkäufen wieder runter? Wieso haben wir im Urlaub ein Fitnessprogramm gebucht, von dem uns keiner was gesagt hat?

Solange wir aber zuhause bleiben, auf unserem (sehr sonnigen, sehr heißen) Balkon, können wir die Ruhe und den Blick genießen. Wir haben also gleich für die ganze Woche eingekauft (außer Gemüse, das wird hier nur spärlich und gerne etwas angefault angeboten). Heute Nachmittag werden die Kajaks aufgepumpt, dann können wir abends den Sonnenuntergang vom Wasser aus sehen. Was übrigens der Grund war, warum die Kajaks angeschafft wurden. Das haben vor zwei Jahren auf Lun alle gemacht, nur wir saßen auf unserem doofen Felsen.

Noop, jetzt ist die Sonne ohne uns untergegangen. Aber definitiv ist das Kajak (und jedes andere maritime Betriebsgerät) in Sachen Fortbewegung auf kurze Distanzen das ultimative, weil weitestgehend ebenerdige Mittel der Wahl! Vorhin sind wir ganz lässig in fünf Minuten nach Pisak-Centar gepaddelt, nur um dort Tomaten (home-made!) und eine Grapefruit zu kaufen und ein Glas Wein in der Bar zu nehmen. Frühstückssemmeln werden wir hier also per Boot holen.

Wir haben wieder diese Hurenspaghetti nach Julia-und-Didn-Art gemacht; in die könnt' ich mich ja reinlegen! Jetzt sitzen wir auf unserem Traumbalkon, hören die Goulashski-Playlist und sind angekommen. Ich zumindest, Didn äußert sich zurückhaltend.


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