Hinterland, Motorsport
und Balkon mit Blick
Unser Tag ist heute mit Mückenjagen wenig erfolgreich gestartet, aber dafür früh. Zwei Gründe also, um: genau, einen Ausflug zu machen, wie bereits angekündigt. Unser Ziel war Omiš und dort der nette ältere Herr, der uns ein Boot für eine Cetina-Fahrt vermieten sollte. Omiš sind wir von hinten angegangen, haben also nach einer sehr schönen und kurvenreichen Anfahrt durchs Hinterland die Cetina bereits vorher getroffen.
Der Teil mit dem Motorsport ...
Die Cetina ist ein meist freundlicher, gar nicht sooo schmaler Fluss, der bei Omiš durch einen Canyon führt und dann ins Meer mündet. Wir also guter Dinge zum Bootsverleih gegangen. Ein junger Kerl (Enkel? Angestellter?) hat uns alles (schlecht) erklärt, dann sind wir einfach mal mit wenigen PS und ohne Erfahrung ausgestattet flußaufwärts gefahren. Didn — als Mann — war natürlich stolzer Kapitän der ganzen Unternehmung!
Interessant: am Ufer sind diese komischen Kabinen für die Angler. Anstatt dass sie sich halt einfach nebeneinander ans Ufer setzen. Nein, jedem Angler seine ruinöse Hütte. Meine Theorie dazu? Angler sind überwiegend Männer, jedem Mann sein Territorium.

Didn hat uns souverän an den Anlandeplatz gesteuert, die Anlandung selbst war dann eher – home-made? Der Motor ließ sich nicht mehr starten, die Matrosin musste ins Wasser und das Boot sozusagen zu Fuß anlanden. Das hat uns den zünftigen dalmatinischen Teller in dem ehrlich gruseligen Schnellabfertigungsflughafen … äh sorry, -biergarten noch mehr verleidet. Vor und nach dem Essen haben wir YouTube-Videos geguckt, wie man solche Motoren startet! Lehrreich!
Trotz unserer neu erworbenen Expertise wollte der Motor danach immer noch nicht, deshalb habe ich Didn genötigt, einen Profi um Hilfe zu bitten, der eigentlich gerade eine englische Reisegruppe abholen sollte. Der kam dann zu mir aufs Boot gehüpft und hat das Boot angelassen. Immerhin hatte auch er einige Mühe – es lag also nicht nur an unserer Touri-Doofheit und Untrainiertheit!
Bei der Rückfahrt durfte dann ich die Kapitänin sein und fand es total toll! Übrigens eine sehr schöne Tour, bei aller Aufregung :-). Und nochmal eine sehr nette Begegnung mit dem älteren oder auch sehr alten (89!) Herrn. Und danke unserem Boot, dass es uns wieder zurückgebracht hat!
Danksagung
Und endlich mal danke auch meinem Möggerle, das ja inzwischen ein ausgewachsener Moggel ist, dass es uns Jahr für Jahr und auch diesmal wieder jede Monstersteigung und -senke, jede Serpentine rauf- und runterbringt, jede Katastrophenholperministraße mit uns fährt und nur ab und zu seinen Unmut in einem gequälten Quietschen, einem Jaulen des Motors oder einem dezentem Getriebekrachen mitteilt. Ich liebe Dich als meinen treuesten aller Gefährten. Bitte, bleib noch ein bisschen bei mir!
Und dann halt doch wieder das Meer …
… von dem ich einfach nicht genug bekommen kann. Da braucht es nicht mal nen Sonnenuntergang, den kriegen wir heute aber trotzdem, und hab ich schon mal vom Rosa und Hellblau und arg Blau und Nachtblau und jetzt im Moment übrigens ganz schwarz und recht wenig lichtverschmutzt geschrieben? Und dass es oft einen entweder ganz hellen oder einen dunklen Streifen da gibt, wo da Meer in den Himmel übergeht? Ich kann einfach nicht genug bekommen, ich bin ein Meer-Junkie. Nirgendwo sonst will ich sein.