Leaving Las Tovo

Abschied & Heimweh

Heute hieß es Abschied nehmen von dieser seltsamen Insel mit der tollen Natur, dem etwas morbiden Charme, den unfreundlichen Menschen und geschlossenen Geschäften. Durch den späten Abfahrtszeitpunkt der Fähre bin nicht mal ich in Stress gekommen und wir haben hoffentlich diesmal nichts vergessen.

Unsere Vermisstenliste bisher: Julias Handynetzteil mit Kabel liegt nachweisbar im slowenischen Gästehaus. Der Ort und Zeitpunkt des Verlustes meiner Übergangsjacke gibt dagegen Rätsel auf. Julia hat sich erstaunlicherweise erstmals geweigert, die Wohnung zu putzen mit der Begründung, die sei so »abgeranzt«, die werde sie nicht putzen. Ein Novum. Selbst die fäkalen Hinterlassenschaften unserer Küchenmaus wurden gut sichtbar nicht entfernt. Am Balkon gab es nichts zu meckern, nur schade, dass er in der zweiten Hälfte unseres Aufenthalts meistens unter Wasser stand.

Also Auto gepackt und die paar Kilometer nach Ubli gefahren, wo wir sogar noch Zeit hatten, ein Stück der Straße auf der anderen Seite des Fähranlegers zu inspizieren. Wie wir später erst erfahren haben, führt sie zu einem der schönsten Campingplätze an der Adria.

Die Überfahrt auf der Jadrolinja war kalt und wellig, aber wieder sehr schön. Wir finden es bemerkenswert, dass die Schiffe – nach Fahrplan und so pünktlich und professionell – fahren, als wär's ein Bus vom Kö in die Hammerschmiede ... und wir mögen es sehr, dass die Matrosen der Jadrolinja blau-weiß gestreifte Matrosenhemden tragen :-)

Übrigens wird hier eine Art Matratzen ausgelegt, damit die Autos über die Schwelle ins Schiff kommen. Andernorts war diese Methode weniger erfolgreich ;-)

Die Zivilisation ...

... ist bekanntermaßen überschätzt. Aber wir sind völlig geflasht, dass es auf Korčula einen Iper-Supermarkt gibt und richtige, gut ausgebaute Straßen mit so Pfosten und Runterfallzäunen. Und dass hier echt viele Menschen sind, eher eigentlich zu viele. Krass, was eine Woche halbeinsame Insel in uns weckt ...

Nun haben wir unsere neue Ferienwohnung bezogen. Schön, sauber und total okay, aber ohne Seele und vermutlich ohne Maus. Vielleicht fremdeln wir aber auch nur. Der erste Spaziergang zur berühmten Altstadt von Korcula war jedenfalls vielversprechend. Seeehr touristisch, die ganze Veranstaltung, aber auch sehr schön.


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