Vom Regen in die Traufe

Rückreise mit Temperatursturz

Der leere Fährenbauch

Aufstehen um 4.00 Uhr (morgens!), die Fähre geht um 5.30 Uhr. Die Rampe ist so glitschig, dass unser Möggerle kaum hochkommt. Vor allem, weil ich bremsen muss, weil der Depp vor mir einfach stehenbleibt, als er es oben über die Kante geschafft hat.

Split, die gute alte Dramaqueen, begrüßt uns zwei Stunden später wieder mit einem spektakulären Sonnenaufgang, zum Abschied.

Kaum ein paar Meter vom Meer weg, das ich mehr liebe als das Leben: Temperatursturz auf einen niedrigen zweistelligen Bereich, manchmal sogar darunter. Slowenien steht unter Wasser und ist kaum wiederzuerkennen. In Österreich liegt die Schneefallgrenze auf Höhe der Autobahn, es hat 7°C. Die deutschen Wolken gießen kübelweise ihren nassen Inhalt über uns aus. Alles ist kalt und grau. Dabei war Didn gestern noch schwimmen!

In Kärnten haben wir so schlecht gegessen wie überhaupt noch nirgends. Was so schade ist, weil wir für Didns österreichische Zweitseele mit dem Essengehen extra solange gewartet haben. Einen Kulinarski-Eintrag kriegen die nicht, eher eine schlechte Rezension in Google, was ich sonst nie mache!

Ich hatte Kartoffelnudel (Nudeltasche mit geschmacksneutralem Karoffelbrei) im Ölsee (ich tippe auf Sonnenblume oder Raps), Didn hatte, wie gruselig, Fleischnudel. Sein Kommentar: gewöhnungsbedürftig. Ich wollte sie nicht mal probieren, nachdem das Sauerkraut so verkocht war, dass es gar keine Struktur und keinen Eigengeschmack mehr hatte. Dafür haben uns aus dem Kraut die Instant-Möhrenstücke aus dem Brühwürfel angeschaut, und genau so hat es dann auch geschmeckt. Danach liegt mir die Nudel schwer im Magen und das Ambiente auf dem Gemüt.

Und dann sind wir in Augsburg, nach einem langen Tag auf dem Wasser und auf der Straße. Didn erwarten eine dunkle kalte Wohnung und endlich wieder seine Ruhe. Mich erwartet Festbeleuchtung, weil Joscha um sein Leben putzt ;-). Pomalo! rufe ich, und dann setzen wir uns erst mal hin, öffnen eine Flasche Plavac von der Marktfrau, schauen uns Bilder an und ich fange an zu erzählen ...


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