Vis a Vis
Verfasst von Julia am
Der Himmel weint
auch gegenüber
Als die Wetterprognose noch gut war, haben wir dooferweise noch eine Übernachtung in Vis-City gebucht. Zwar sind wir ja letztes Jahr schon mal hier gewesen, aber vor lauter Komiža-Fieber haben wir Vis, um ehrlich zu sein, immer ein bisschen links liegen lassen. Das wollten wir mit dieser Zusatznacht ändern.
Unser Apartment ist im uns noch komplett unbekannten Stadtteil Kut, der angeblich der schönere sein soll. Der Vermieter informiert uns, dass wir die letzten und einzigen Gäste sind. Kut ist tatsächlich schön und sehr alt. Bis wir in unser Apartment einziehen können, sind wir bereits dreieinhalb Stunden dort herumgelaufen und haben wahrscheinlich jede Gasse begangen.
Der Postkartenautomat ist leider auch spontan in den Betriebsurlaub gegangen und wird nun wohl für immer Didns Gesicht in der Gitarrero-Maske zeigen. Es gibt viele Motive für Julia-Fotos hier und einige Türen ...
Didn will nochmal schwimmen gehen, ich nicht, ich bin eine Schönwetternixe. Heute Abend gehen wir abschiedshalber essen, Didn darf oder muss auswählen, wohin. Morgen früh um 5.30 Uhr (also mitten in der Nacht!!!!) geht die Fähre, dann ist der Urlaub vorbei.
Ein paar Yachten hängen noch am Pier, sonst ist es eher schläfrig hier. Das liegt aber auch daran, dass es seit heute früh ausdauernd vor sich hin regnet. Der Himmel weint; dann bin ich wenigstens nicht die einzige, die traurig ist ...
Nachts mit Romantikbeleuchtung und bei Regen sieht das alles viel stimmungsvoller aus. Da sieht man aber auch nicht, dass sich die Gässchen, die ja allesamt bergab Richtung Hafen führen, in kleine Bäche verwandeln. Wir kommen also nicht trockenen Fußes nach Hause, dafür aber sehr zufrieden und gesättigt. Gute Nacht, Vis! Gute Nacht, Vis a Vis!